Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind?
Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem neuen Buch "Strafe" zwölf Schicksale. Wie schon in den beiden Bänden "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.
Ferdinand von Schirach verurteilt nie. In ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern. Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.
Meine Meinung:
Gerade habe ich es beendet, und immer noch bin ich
sprachlos. Teilweise musste ich zwischen den Geschichten- die keine waren,
etwas anderes tun, mich ablenken. Sie sind teilweise nur schwer verdaulich. Und
sie zeigen, wie unwichtig es manchmal ist, wirklich im Recht zu sein. Wie hart
die Welt sein kann. Wie verrückt die Menschen sind.
Ferdinand von Schirach erzählt in dem Buch von Fällen aus
seiner Kanzlei. Viele Male konnte ich kaum glauben, dass sich Situationen so
zugetragen haben. Es zeigt wie die Welt nicht schwarz-weiß ist und wie
schwierig die Wahrheit manchmal zu finden ist und wie sie manchmal sogar gar
keine Rolle spielt.
Er erzählt ruhig, unaufgeregt, nicht emotional und gerade das
macht das Buch so besonders. Ich finde es sehr gelungen. Es regt zum Nachdenken
an.
10/10
Vielen lieben Dank an den Luchterhand Literaturverlag Rezensionsexemplar!
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