Mittwoch, 19. September 2018

Arthur und die Farben des Lebens

von Deborah Feldman (Autor)    Verlag: C. Bertelsmann Verlag   Erscheinungstermin: 10. April 2018 Seiten: 288  Preis: 20,00 Euro


 Meine Meinung:



Nur durch Zufall habe ich von diesem Buch erfahren. Zum Glück, denn ich finde dieses Buch hätte einen größeren Hype verdient! 

Es ist eine sehr süße Geschichte über den Rückgang der Farben und wie so unglaublich viel damit zusammenhängt. Der Protagonist Arthur versucht die Farben wiederzuerlangen, ob ihm das gelingt erfahrt ihr im Buch.
Ich finde aber vor allem schön, dass es ein Thema ist, mit dem man sich vielleicht noch nicht so viel beschäftigt hat und über das man noch kein sehr umfassendes Wissen besitzt. Gerade deswegen sind die vielen kleinen zusätzlichen Informationen über die Farben, die eingewoben sind, ein wahrer Segen. Durch das Fehlen der Farben treten nicht nur Unterscheidungsprobleme auf, sondern auch unsere Gefühlswelt ist sehr gebunden an Farben. Grün und Blau haben zum Beispiel eine beruhigende Wirkung auf uns. Wenn alle Farben fehlen, können wir nicht mehr von Gelb aufgeheitert werden, man könnte in Depressionen verfallen.
Auf der Suche nach den einzelnen Farben hat das Buch etwas Poetisches an sich und sowohl Schreibstil als auch die kleinen Illustrationen auf den einzelnen Kapiteln unterstützen dies noch.
Ein wirklich gelungenes Buch!



 Klappentext (nach Amazon):


 Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt in Schwarz-Weiß setzt sich ein kurioses Duo in den Kopf, die Menschheit aus der Depression zu retten - eine abenteuerliche Suche nach den Farben beginnt. Arthur ist eine gestrandete Existenz mit unwiderstehlichem Charme, der in einer Buntstiftfabrik arbeitet, bis diese Konkurs anmelden muss. Charlotte ist seine Nachbarin. Sie ist von Geburt an blind und hat sich als Wissenschaftlerin auf ein Gebiet spezialisiert, das sie niemals sehen konnte: Farben. Sie werden unterstützt von einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines Altenheims, das an eine Ferienkolonie erinnert. Auf ihren Fersen ist eine Horde von Nichtsnutzen im Auftrag der chinesischen Mafia …





9/10


Vielen lieben Dank an den C. Bertelsmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


Montag, 10. September 2018

Unorthodox

von Deborah Feldman (Autor)    Verlag: btb Verlag   Erscheinungstermin: 19. Juni 2017 Seiten: 384  Preis: 10,00 Euro


 Meine Meinung:

 

Dieses Buch machte mir bewusst wie wenig ich über orthodoxe Juden wusste. Gleichzeitig war es aber auch ein bisschen merkwürdig, denn vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich ein Buch über den Islam gelesen – auch von einer Frau verfasst. Und beides ähnelte sich so sehr. Die Verhüllung der Frau, ob nun Tuch oder Perücke. Das Verlangen sich auszudrücken. Das Unrein sein während der Periode. Das nicht aufgeklärt sein über seinen Körper und die Sexualität. 
Dieses Buch führt vor Augen wie ein Leben eingeengt sein kann. Wie einem Dinge verboten sind und aufgrund dessen furchtbare Fehler passieren können. Es hat Konsequenzen wenn einem verboten wird den Körper anzufassen und zu erkunden. Man kennt ihn nicht, und das obwohl Kinder bekommen und Fruchtbarkeit in diesen Religionen für so wichtig erachtet wird.
Ich habe kein Problem mit Religion. Aber immer dann wenn es Menschen einschränkt und sie zwingt Dinge zu tun, die sie nur tun, weil es von ihnen erwartet wird, dann finde ich Religion nicht richtig. Dann bin ich froh, dass mir keine Religion aufzwingt was ich mache. Einfach nur weil ich Glück hatte und in Deutschland geboren bin, bei toleranten Eltern.   
Ich möchte euch dieses Buch ans Herz legen, weil ich auch nicht wusste, dass in einer Stadt wie New York solche Gemeinschaften existieren. Deborah Feldman erzählt ihre Geschichte, und wir haben die Chance ein Stück weit in eine Gruppe von Menschen einen Einblick zu bekommen.


 Klappentext (nach Amazon):

Am Tag seines Erscheinens führte »Unorthodox« schlagartig die Bestsellerliste der New York Times an und war sofort ausverkauft. Wenige Monate später durchbrach die Auflage die Millionengrenze. In der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Deborah Feldman führt uns bis an die Grenzen des Erträglichen, wenn sie von der strikten Unterwerfung unter die strengen Lebensgesetze erzählt, von Ausgrenzung, Armut, von der Unterdrückung der Frau, von ihrer Zwangsehe. Und von der alltäglichen Angst, bei Verbotenem entdeckt und bestraft zu werden. Sie erzählt, wie sie den beispiellosen Mut und die ungeheure Kraft zum Verlassen der Gemeinde findet – um ihrem Sohn ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Noch nie hat eine Autorin ihre Befreiung aus den Fesseln religiöser Extremisten so lebensnah, so ehrlich, so analytisch klug und dabei literarisch so anspruchsvoll erzählt.


10/10


Vielen lieben Dank an den btb Verlag für dieses Rezensionsexemplar!