Dienstag, 7. August 2018

Schuld: Stories

von Ferdinand von Schirach (Autor)    Verlag: btb Verlag   Erscheinungstermin: 13. Februar 2017 Seiten: 208  Preis: 10,00 Euro 


Klappentext (nach Amazon):

Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Leise, aber bestimmt stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Schuld des Menschen.



Meine Meinung:



Ich lese die Worte und dennoch kann ich sie nicht begreifen. Völliges Unverständnis. Kann das wirklich war sein? Wie kam es dazu – ich habe es doch gerade gelesen. Ist so etwas wirklich möglich?
Jede dieser kurzen Geschichten hallt auch nach dem Lesen in meinem Kopf noch nach, wie ein einziger Tropfen der immer wieder die gleiche Stelle trifft. Schuld erscheint mir hier wie ein Chamäleon. Zum einen weil man nicht immer sofort bestimmen kann, wer eigentlich der Schuldige ist. Zum anderen, selbst wenn man das weiß, können immer noch verschiedene Dinge passieren, so dass der Schuldige nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. 
Es erscheint mir so schwer, da wir alle auf das Rechtssystem vertrauen, am Ende noch den gleichen Blick darauf zu haben wie vorher. Gerade in unsere heutigen Zeit, in der Geschlechterkampf eine große Rolle spielt und Frauen sich vermehrt trauen, zu sagen hier wurde eine Grenze für mich überschritten, würde ich mir wünschen, dass ihnen dann auch geholfen wird. Das Buch jedoch zeigt, dass auf beiden Seiten Fehler passiere. Menschen eingesperrt werden, die keinen Fehler begangen haben und Menschen freikommen die Schuldig sind.
Ich frage mich aber auch wie man einen solchen Job ausüben kann und in einigen Fällen sicher auch weiß, dieser Mensch ist eigentlich Schuldig. Schade, dass der Autor dazu keine Angaben gemacht hat. Auf der anderen Seite finde ich seine Erzählweise, die beschreibend ist, ohne emotional zu werden, sehr gut für diese Art von Buch.
Lest es selber und bildet euch am besten eine eigene Meinung.


9/10


Vielen lieben Dank an den btb Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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