Dienstag, 24. April 2018

Der Neue

von Tracy Chevalier (Autor), Sabine Schwenk (Übersetzer)   Verlag: Albrecht Knaus Verlag   Erscheinungstermin: 16. April 2018 Seiten: 200  Preis: 18,00 Euro 


Klappentext (nach Amazon):

Was es bedeutet, Außenseiter zu sein – ein atmosphärischer Roman, der in das Amerika der 1970er Jahre führt

Osei will an seiner neuen Schule vor allem eines: nicht auffallen. Für den afrikanischen Diplomatensohn ist es der vierte Wechsel innerhalb von sechs Jahren, und aus Erfahrung weiß er, dass er gleich am ersten Tag Freundschaften schließen muss. Doch bereits seine Anwesenheit scheint einige seiner weißen Mitschüler und Lehrer zu provozieren. Im Amerika der 1970er Jahre sind gemischte Klassen immer noch selten. Als sich ausgerechnet die beliebte Dee mit Osei anfreundet, sieht Ian, der Tyrann auf dem Pausenhof, rot.

Tracy Chevalier lässt Shakespeares Othello, jenes klassische Stück über Eifersucht und Diskriminierung, in einer Schule spielen, wo das Wort Mobbing kein Fremdwort ist.




Meine Meinung:



Ich finde es eine sehr schöne Idee bezüglich des  400. Todestags des Barden, die “Hogarth Shakespeare“- Reihe bei Knaus erscheinen zu lassen. Gespannt war ich auf die Reihe und sollte nicht enttäuscht werden. „Der Neue“ Ist mein erstes Buch von Tracy Chevalier konnte mich aber sofort mitreißen.
Die Szene spielt auf dem Schulhof und beschreibt einen Schultag. Der Schulhof – wie wohl jeder andere, hat einen coolen Jungen, ein beliebtes Mädchen, einige Außenseiter und einen gerissenen Jungen, der eigenen Plänen folgt. Der Neue, O, wird in dieses funktionierende Konstrukt hereingewürfelt und bringt alles durcheinander, weil er „anders“ ist. Denn er ist nicht nur neu, sondern auch noch dunkelhäutig. Es spielt im Jahre 1974 zu einer Zeit in der es sehr viel Rassismus gab.
Die Konstellation der Charaktere, sowie die Geschichte in 5 Akte zu teilen entspricht dem Original von Shakespeare. Als Schauplatz wurde allerdings ein anderer als der im Original verwendet. Es ist interessant wie dazwischen so viel Zeit liegt und dennoch Neid, Macht und Missgunst immer noch die Menschen zu Handlungen verführt. Genau wie damals ist Rassismus immer noch ein Thema.  Ich finde es ist eine gelungene Anspielung auf „Othello“.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und am Ende habe ich so sehr gebangt um O und Dee. Und das perfide Spiel des “Gerissenen“ war immer wieder überraschend und beängstigend. Es ist ein unfassbar spannendes, dramatisches und aufregendes Buch. Es gehört definitiv zu den Highlights, der von mir gelesenen Bücher aus diesem Jahr.



9/10


Vielen lieben Dank an Knaus für dieses Rezensionsexemplar!

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